Glas wird oft wie Holz oder Ton als Material betrachtet, aus dem man einen Gegenstand herstellen kann. Was oft übersehen wird, ist die Fähigkeit von Glas, mit anderen Materialien zu interagieren, wahrscheinlich aufgrund der dynamischen und oft unsicheren Ergebnisse. Geschmolzenes Glas kann jedes Material umhüllen, jedoch nicht ohne sich dabei selbst zu verändern und außergewöhnliche Hybride aus Materialien und Metaphern zu bilden.
In den Anwendungen von Theresa Traore Dahlberg wird nach diesen unbekannten materiellen Zukünften gesucht, indem man den Flüssen konzeptioneller Harmonien und physikalischer Synergien folgt. Kupfer aus stillgelegten Industrien und lokal handgesponnene Baumwolle sind Materialien, die in ihrer Kunst immer wiederkehren und Geschichten über Innovation und Überleben, Adoption und Aufgabe mit sich bringen. Während ihres Aufenthalts in der Glasfabrik hat Theresa mit unserem Team zusammengearbeitet, um die småländischen Glastraditionen durch Einbettung und Einkapselung in Dialog mit Kupfer und Baumwolle zu bringen.
Beim freihändigen Blasen und der Wiederverwendung von Formen aus dem Keller des Museums arbeitet Theresa mit der Kapselform und versetzt uns gleichzeitig in die antiken Ursprünge der Glasherstellung und in einen transparenten, außerirdischen Futurismus. Durch diesen Wirbelsturm aus Assoziationen, Erinnerungen und Visionen kehren wir immer wieder zur Verbindung zwischen Material und Schöpfer zurück. Jedes Material, ob neu oder alt, behält seine Beziehung zu den Kulturen und Bedingungen, in denen es hergestellt wurde, und regt uns gleichzeitig dazu an, von neuen Welten zu träumen.
Datum: 27. April – 20. Oktober
Ort: Die Glasfabrik